Archiv für Erdgeschichten 2025/02 Xenia Muscat / vom Acker namens "Bleiche" in Bad Urach


Beschreibung

Der Acker liegt, wenn man aus Urach Richtung Dettingen kommt, auf einer der ersten flachen Ebenen des Ermstals: Der Bleiche, in Sichtweite zu den Wohnungen und Räumen der Diakonie und dem Holzbau, wo es Obst, Gemüse und Eier aus eigenen Landwirtschaft zu kaufen gibt, ergänzt durch weitere Bioprodukte. Ich liebe es auf offenen Äckern nach Versteinerungen und anderen Hinterlassenschaften aus irgendeiner Vorzeit zu schauen. Erstaunt hat mich, dass auf der Abzweigung des Feldwegs zwei Kupfermünzen, 5 Cent lagen.

Wem sind sie aus der Tasche gefallen? Einem der Menschen mit Behinderung, die im Laden helfen, oder hier auf dem Acker arbeiten, und die mir im Lauf der Zeit vertraut und sympatisch geworden sind?

Die Erde dort ist inhomogen: Lehmbollen, Kalksteine, Plastikreste, ein schwarzer Haken, kleine Ziegelbruchstücke, kein Metall oder vielleicht doch Eisenoxidd in den kleinen seltenen etwas gelbockerfarbigen rundeen Steinen.

Ein Marder hat an der Ecke markiert - um es vornehm auszudrücken - wo der Acker sich rechtwinklig hin zu einem abgesperrten Wasserschutzgebiet erweitert. Eine auffälligere Stelle hat er wohl nicht finden knnen.

Sind wir da im braunen Jura? Oder in einer der untersten Schichten des weißen Jura?

Drei aufeinanderfolgende Meere waren es, die diese Landschaft geformt haben und auch wenn ich dort keine Versteinerungen oder Anzeichen davon gesehen habe, sie ist zu einem guten Teil aus den Schalen und Gehäusen der Meeresbewohner entstanden, auch aus den ganz kleinen. Hans Schwenkel, vermutlich der Großvater meines Nachbarn, hat das Buch geschrieben, indem ich gerade nachgeschaut habe. ( Heimatbuch des Bezirks Urach 1933)