Die Hochsitzbibliothek ist eine künstlerische und sinnliche Intervention im öffentlichen Raum. Kunst verbindet sich mit Literatur und Texten sowie mit dem Naturraum als Landschaft, Wiese, Wald und Flur.

Die Natur um uns, die Umwelt kann in diesem Projekt bewusst erlebt und gespürt werden. Dieses Erleben und Spüren braucht einen Ort und Zeit. Der Ort dafür ist die Kanzel, der Hochsitz. In der Höhe sitzen hat etwas Erhabenes und verschafft ein Gefühl von Freiheit. Der Blick auf die Natur um uns und unter uns verändert sich und ermöglicht neue Formen der Beobachtung und Wahrnehmung. Durch die Höhe ist man den Baumkronen näher und kann auf sich selbst und die Umgebung mit einer anderen Perspektive schauen.

Für dieses Projekt wird ein öffentlich zugänglicher Hochsitz errichtet.

Im Hochsitz gibt es einen oder zwei Sitzplätze sowie einen kleinen Bücherschrank mit ausgewählten Büchern aus dem Bereich „Nature Writing“: also Naturbeschreibungen, Bestimmungsbücher, Landschaftsbeschreibungen, philosphische Texte über Natur, Bücher über Pflanzen und Tiere. Das Verweilen auf der Kanzel soll auch dazu inspirieren und anregen eigene Texte zu schreiben, die Erfahrungen in der Natur umzusetzen in kreatives Handeln zu bringen.

Der Hochsitz selbst sollte natürlich regendicht und wetterfest sein. Der Standort für die Kanzel sollte in der Natur sein, also abseits von Wegen, Straßen, Parkplätzen oder ähnlichen Einrichtungen. Im Gegensatz zu jagdlich genutzten Kanzeln, deren Betreten verboten ist, soll diese Kanzel ein öffentlicher Ort der Begegnung mit der Natur sein. Dort soll man sich sicher und wohl fühlen. Was der Mensch dort braucht soll er mitbringen. (Taschenlampe, Decke, Thermoskanne, Fernglas. …)

Der Hochsitz sollte nach Möglichkeit unter dem Gedanken der Einfachheit, Sparsamkeit und Nachhaltigkeit ohne großen technischen Aufwand (also Betonfundamente, Bagger und LKWs etc) erstellt werden. Das Bauprojekt kann eventuell auch in Kooperation mit dem Forst oder der örtlichen Jagd auch durch Auszubildende durchgeführt werden.

Das Konzept soll in verschiedenen Kommunen realisiert werden. Die Orte auf einer dafür noch zu erstellenden Homepage verzeichnet werden. Die dort ausgestellten Bücher werden von einer oder mehreren Personen betreut, ergänzt oder ausgetauscht. Das soll also kein öffentlicher Bücherschrank werden.