"Wucherndes Durcheinander" - ein Raum für Forschung 31.7.2023
Beschreibung
Heute erster Besuch im Labor und Möglichkeitsraum. Vorsichtige Annäherungen an "Das wuchernde Durcheinander" an die Fragen die damit im Raum stehen. Ich spreche über meine Absichten und Gründe. Es entstehen Gespräche und Diskussionen über Kunst und über ihre Bedingungen. Darüber ob Kunst überhaupt eine Aufgabe hat, etwa die Aufgabe Gesellschaft zu verändern. Gespräche über den Kunstbetrieb, die vorhandenen Strukturen die unbewusst oder bewusst zu Ausgrenzung führen, zu Bewertungen. Wer macht Kunst, wer zeigt Kunst. Wie werden Räume für Kunst definiert. Ist das noch passend in Zeiten von Krieg, Klimakrise, Artensterben, Ungleichheit, Rassismus und den Zerstörungen überall. Wir sprechen über Inklusion und darüber wie und ob der Kunstbetrieb und die Kunst Menschen erreichen will und kann, die mit Kunst nichts anfangen können. Es geht sehr diskursiv zu. Argumente werden ausgetauscht. Dieser Austausch von Wissen und Argumtente bleibt zunächst sehr im Kognitiven und öffnet wenig Raum für neue Erfahrungen. Im Diskursiven entsteht schnell eine Haltung der Abgrenzung. Die Ebene des gemeinsamen Erlebens wird kaum betreten. Später wird mir klar dass diese Ebene Zeit und Wiederholungen braucht, Bedingungen die der Kunstbetrieb nicht zur Verfügung stellt. Eine Teilnehmerin beklagt den intellektuellen Anspruch der aus den vorhandenen Büchern sich zeigt. Ich lade sie ein die Bücher zu entfernen. Das Eingreifen in das, was ist, fällt zunächst schwer. Kunst darf man doch nicht einfach verändern. Wucherndes Durcheinander aber ist keine Kunstl Zwei TeilnehmerInnen haben Instrumente mitgebracht und spielen eine Improvisation. Ein Beitrag zum Labor. Das ist etwas Zauberhaftes. Spannend zu erleben wie wir Menschen uns auch hinter klugen Argumenten verstecken können. Spannend zu sehen wie schwer es fällt die Ebenen des Körpers, des Handelns und des gemeinsamen Erlebens anzusprechen und Angebote zu machen, die angenommen werden können. Die Musik, das spielen von Instrumenten hat hier viel Potential. Es ist etwas Körperliches, Sinnliches und ein Austausch im Spielen und Hören auf einer anderen Ebene. Es hat etwas vom hörbaren Austausch des Atmens.
Nächster Termin: heute 1.8. 19:00 mit dem Denkkreis der Pupille. Der Termin ist aber offen für andere TeilnehmerInnen. Anmeldung wäre nett: 017678966114